Noch Fragen?! – Was wenn ich keine Q&A will?

Nach Vorträgen auf Kongressen ist häufig Zeit für sogenannte Fragerunden eingeplant. In meinem Buch „Souverän präsentieren – Die erste Botschft bist Du“ gehe ich ausführlich darauf ein, wie man solche Q&A Formate moderiert und vor allem sicher stellt, dass auch tatsächlich Fragen gestellt werden. Denn peinliche Stille ist nach einem Vortrag furchtbar – es fehlt das Live-Feedback.

Doch neulich hatte eine Teilnehmerin im Training ein anderes Problem. Was, wenn ich keine Q&A möchte obwohl sie erwartet wird? Wie kann ich sicherzustellen, dass keine Fragen kommen? Dazu hier zwei Anregungen:

Sprich langsamer und fülle die vorgesehene Zeit mit deinem Vortrag voll aus. Nach deinem (kraftvollen) Abschluss-Satz sagst du: „Wir hatten 10 Minuten Zeit für Fragen eingeplant – aber mein Zeitslot ist um und ich möchte nicht überziehen. Ich hoffe, es ist auch in Ihrem Sinne, dass alle weiteren Redner pünktlich starten können. Für Ihre Fragen stehe ich natürlich gerne zur Verfügung – vielleicht nachher in der Kaffeepause oder gerne auch schriftlich nach der Veranstaltung.“ Dann wiederholst du nochmal deinen Abschluss oder die Kernaussage (denn die letzten Worte bleiben hängen) und gehst von der Bühne. Alle werden dir deinen verantwortungsvollen Umgang mit dem zeitlichen Ablauf danken.

Die zweite Variante ist nicht ganz ernst gemeint  – aber es könnte Kontexte geben, in denen auch diese etwas frechere Methode funktioniert:

„Zwischen Ihnen und dem Mittagessen / der Kaffeepause / dem nächsten spanndenden Vortrag steht nur noch die übliche Fragerunde. Ich stehe für Fragen natürlich gerne nachher oder im Nachgang zur Verfgügung aber stelle jetzt mal die Frage: muss es jetzt sein oder wollen wir angesichts der vollen Agenda nicht lieber zügig weiter machen im Programm?“

Ist das suggestiv oder gar manipulativ? Volle Kanne. Aber je nach Kontext werden es Dir viele mit einem Augenzwinkern nicht nur verzeihen sondern insgeheim diese selbstbewusste Art der Steuerung bewundern. Eine souverän geführte Fragerunde ist eine großartige Möglichkeit, mit den Zuhörern in den Dialog zu gehen und Unklarheiten zu beseitigen. Aber wenn Du partout keine Lust dazu hast, kennst Du jetzt eine Strategie, sie zu vermeiden.

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